Mutscheider Gesangverein Eifelklang konzertierte erstmals mit Begleitung eines Orchesters Der Höhepunkt war Händels „Halleluja“
Unter der Leitung von Dominik Bützler gaben Sänger und Instrumentalisten in der Jesuitenkirche ein tolles Konzert. (redaktion.euskirchen@ksta-kr.de)
VON VASSIL SVECHTAROV
Bad Münstereifel. „Ich habe überhaupt kein Lampenfieber. Überhaupt keins“, sagte Mia von Bonn, eine der etwa 70 Sängerinnen und Sänger des Mutscheider Gesangvereins Eifelklang, kurz vor der Aufführung. Obwohl wahrscheinlich nur wenige ihrer Sangesbrüder und -schwestern diese Gelassenheit teilten, brachte der Chor am Samstagabend ein außergewöhnliches Konzert zustande. In der voll besetzten Jesuitenkirche in Bad Münstereifel erklangen – zum ersten Mal in der Geschichte des Chors in Begleitung eines Orchesters – große Werke der Kirchenmusik.
20 neue Lieder einstudiert
Der Gesangverein Eifelklang ist bereit, sich unterschiedlichsten Herausforderungen zu stellen und auch die härtesten Musiknüsse zu knacken. Seit elf Jahren unter der Leitung von Dominik Bützler, nimmt sich der Chor jedes Jahr ein Thema vor, erarbeitet rund 20 neue Lieder und gibt meistens um die Adventszeit ein Konzert. Genauer gesagt: Es sind immer zwei Konzerte, die üblicherweise in der Mutscheider Turnhalle stattfinden.
Während das Thema im vergangenen Jahr „Rock und Pop“ war, stand in diesem Jahr die Kirchenmusik im Mittelpunkt, und dazu gehörte notwendigerweise ein Kirchenraum. Entsprechend sprach Chorleiter Bützler am Ende des Konzerts ein gebührendes Dankeschön an das Pfarramt Bad Münstereifel aus, denn ohne dessen Zustimmung und Unterstützung wäre das Konzert im festlichen Kirchenraum nicht möglich gewesen.
Zudem war das Konzert die erste Veranstaltung in einer Münstereifeler Kirche, bei der Eintritt verlangt wurde. Dies mag ungewöhnlich klingen, aber ohne die Einnahmen wäre der Gesangverein nicht in der Lage gewesen, den Musikern des Orchesters eine kleine Gage anbieten zu können. Und was war das für ein Orchester! Zum ersten Mal am Freitag zusammengespielt, zelebrierten die 16 Musiker, der Chor und die zwei Solistinnen ein wahres Fest der Töne. Auf dem Programm standen unter anderem Werke von Mendelssohn Bartholdy, Vivaldi, Bach und Mozart. Und am Ende des Konzerts, nach dem „Halleluja“ von Händel, war auch das Publikum auf den Beinen und applaudierte zu mehreren Zugaben. Den Mutscheider Gesangverein Eifelklang gibt es seit 1925. Auf einem so langen Weg sind Höhen und Tiefen selbstverständlich. „Bei mehr als 70 Stimmen ist es nicht so schlimm, wenn einer durch Krankheit oder Verpflichtungen mal nicht an den Proben teilnehmen kann. Ein Chor hat eine sehr starke soziale Komponente. Wenn man älter wird, wird es wichtiger, einfach dabei zu sein“, sagte der Vereinsvorsitzende Anton Schmitz. Und Dominik Bützler fügte zufrieden über den aktuellen Stand hinzu: „Wir befinden uns in einer charmanten Größe, die von alleine wächst.“
So waren beim Konzert viele Mitstreiter anwesend, die zu den Probezeiten nicht verfügbar waren. Petra und Jan Ochmann etwa hatten die Termine „zeitlich nicht gepasst“, aber Petra Ochmann drückte vor dem Konzert das Bedauern der beiden unmissverständlich aus: „Wer weiß, ob wir nicht gleich denken werden: Hätten wir doch bloß mitgemacht!“
Der Titel für nächstes Jahr steht noch nicht fest, aber das Thema hat sich schon abgezeichnet. „Etwas Verschmitztes wird es sein. Mit humoristischen Überraschungen“, flüsterten unabhängig voneinander Anton Schmitz und Dominik Bützler.
BESETZUNG
Chor: Mutscheider Gesangverein Eifelklang
Solistinnen: Dawn Marie Flynn (Sopran) und Francisca Beaumont (Alt)
Trompete: Roberto Gonzales und Jaime Olite; Oboe: Sibylle Hahn und Anja Schmiel
I. Violine: Sigrid Eulenbruch, Alena Schulze-Reimpell und Victor Wittmann
II. Violine: Leon Ernst, Felicitas Sommer und Noel Collishaw; Viola: Michael Küssner und Martina Respondek
Violoncello: Christiane Collishaw und Thomas Löfler
Kontrabass: Günther Pieper
Basso continuo: Francis Marrero
Gesamtleitung: Dominik Bützler